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Schulkooperation Gym - Projektgebundene Begleitung von themenbezogenen Lern- und Entwicklungsprozessen

Beschreibung der Projektgestaltung

Der menschliche Körper

Der menschliche Körper

Der menschliche Körper

Schulkooperation Gymnasium – Projektgebundene Begleitung von Schüler/innen in themenbezogenen Lern- und Entwicklungsprozessen (ProBeLE)

(jährliche Wiederholung)

Mit dem Ziel, forschend entdeckendes Lernen themengebunden und kompakt mit Schüler/innen des Sekundarbereichs umzusetzen, sich in der Lernbegleitung zu erproben und diese Lernform selbst fragegeleitet zu untersuchen, wurde dieses Studierendenprojekt in Kooperation mit der Fachdidaktik Biologie an der Martin-Luther-Universität Halle und einem Gymnasium in der näheren Umgebung realisiert. Fünf Studentinnen des achten Fachsemesters wirkten als Lernbegleiterinnen in einem sechstägigen Projekt mit einer jahrgangsgemischten Gruppe von 19 Schüler/innen der Klassen fünf bis sieben. Die Werkstattarbeit orientierte sich an der durch die Studierenden vorbereiteten Thematik Der menschliche Körper. Die Einbindung in das Studiencurriculum war im Rahmen eines fachdidaktischen Projektmoduls gegeben. Hier erfolgte die theoriegeleitete Beschäftigung mit ausgewählten pädagogischen und psychologischen, motivationalen Grundlagen zu Lernwerkstattarbeit, entdeckend-forschenden Lernprozessen und Lernbegleitungshandeln sowie eine Selbsterprobung und die Begleitung der didaktischen und forschungsmethodischen Planung in sechs Seminarsitzungen, betreut durch die Mitarbeiterin der Lernwerkstatt. Die fachinhaltliche und fachdidaktische Vorbereitung war im Rahmen einer betreuten Lernzeit von wöchentlich drei Stunden in der Biologiedidaktik angesiedelt.

Die Umsetzung des Projektvorhabens mit den Schüler/innen erfolgte in der letzten Schuljahreswoche an fünf Vormittagen in einem Zeitraum von je drei bis vier Stunden in der universitären Lernwerkstatt und wurde durch eine Präsentation in der Schule abgeschlossen. Tägliche strukturierte reflexive Gespräche in der Gruppe zu Beobachtungsergebnissen, Umsetzung der Begleitung und Selbstwahrnehmung, teilweise auch zur Forschungstätigkeit (vgl. Fichten 2013, 20) ermöglichten die engmaschige Begleitung. Diese wurden von der Lernwerkstattmitarbeiterin durch Leitfragen angeregt.

Basierend auf einer ersten Sammlung von Schüler/innenfragen bei einem Vorbereitungstreffen in der Schule etwa eineinhalb Monate im Vorfeld des Projektes, gestalteten die Studierenden eine Lernlandschaft zu vier lehrplankonformen Schwerpunkten des o.g. Themas. Diese Materialsammlung diente als Ausgangspunkt zur individuellen Fragefindung – zuerst als offener Impuls und in einem zweiten strukturierten Durchgang mit individualisiertem Input. Die entstehenden Lernprozesse wurden durch ein Forschertagebuch und tägliche Plenumsrunden strukturiert. Die Schüler/innen bearbeiteten konkrete Fragen wie „Warum brechen Knochen bei alten Menschen schneller als bei jungen und wann bricht ein Knochen?“, „Sind Nahrungsmittel-Markenprodukte von ihren Inhaltsstoffen her tatsächlich besser als Billigprodukte?“, „Zeigen sich psychische Störungen im Gehirn?“ oder verschiedene Aspekte ganzer Themenbereiche wie „Auge und Sehen“. Dabei gingen sie sehr unterschiedlich, teilweise mit starker Literaturorientierung, teilweise rein handlungspraktisch vor. Bei der Begleitung ergab sich für etwa die Hälfte der Lerngruppen eine relativ feste Zuordnung der Lernbegleitungspersonen. Dabei wechselten die Studierenden immer wieder zwischen den Rollen der aktiven Lernbegleitung und der Beobachter/in, da sie aufgrund ihrer eigenen Untersuchungsfrage (im eigenen Prozess forschenden Lernens) fragegeleitet je zwei Schüler/innen bezogen auf ihre Tätigkeiten und Motivationslagen im Lernprozess beobachteten. Mit einer Ausnahme zeichneten auch alle Studierenden ihre Lernbegleitungsgespräche selbstständig mit zur Verfügung gestellten Audiorekordern auf. Dies stellte eine komplexe Anforderung dar.

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